So habe ich meine Nische gefunden
Was habe ich meinen Kundinnen und Kunden zu bieten?
Seit Beginn meiner Selbstständigkeit treibt mich die Frage um, was ich meinen Kundinnen und Kunden zu bieten habe. In meinem Studium, in 31 Jahren als Fach- und Führungskraft bei IBM und in vielen nebenberuflichen Aktivitäten und Weiterbildungen habe ich jede Menge Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen angesammelt, die ich gern teilen und weitergeben will.
Ich erinnere mich noch gut wie stolz ich auf meine erste Webpage war. Dort hatte ich gut strukturiert und ausführlich mein gesamtes Produktportfolio aufbereitet, das ich vorher konzeptionell erarbeitet hatte. Ich war sehr zufrieden mit der Navigation, den Texten und den Visualisierungen. Die Feedbacks aus meinem Umfeld waren jedoch durchwachsen und lassen sich wie folgt zusammenfassen: „Uta, die Seite sieht super aus, aber ich habe nicht verstanden, was du eigentlich anbietest.“
Ups – so war das natürlich nicht gedacht. Woran lag es? Ich hatte mich viel zu breit aufgestellt. Mein Angebot war nicht klar fokussiert und so war natürlich auch nicht erkennbar, wen ich damit eigentlich ansprechen wollte. So unterteilte die Hauptnavigation die Inhalte in drei verschiedene Produktpaletten für drei verschiedene Zielgruppen. Die geneigte Leserschaft musste also erstmal selbst entscheiden, zu welcher der von mir vorgesehenen Zielgruppen sie denn gehört und dann die passenden Unterseiten öffnen. Klingt nicht besonders kundenfreundlich, oder?
Wie ergeht es dir beim Lesen dieser Schilderung? Hast du es schon geschafft, aus deinem großen Fundus an Wissen und Kompetenzen diejenigen Bausteine herauszufiltern, die einen Mehrwert für deine zukünftigen Kund:innen haben? Dazu kann es hilfreich sein, alle Themen, die für eine Selbstständigkeit in Frage kommen, zu visualisieren und zu bewerten. Was kannst du besonders gut? Was macht dir am meisten Spaß? Womit stößt du im Freundeskreis auf positive Resonanz?
Mir hat eine solche Übersicht geholfen, das Wirrwarr in meinem Kopf zu ordnen und abzuwägen. Ich konnte mich so viel deutlicher fokussieren und habe daher die Webseite umgebaut, um sie auf nur ein Thema und somit auch nur eine Zielgruppe auszurichten. So konnte ich auch die Gefahr, mich anfangs zu verzetteln, verringern.
Doch ich hatte noch ein weiteres Problem erkannt: Ich bin von meinen Interessen ausgegangen und habe so eine sehr einseitige Perspektive eingenommen – die Ich-Perspektive.
Als Coach, Trainerin und Beraterin meinen eigenen Erfahrungsschatz zugrunde zu legen, ist zwar eine gute Basis fürs Business, aber nicht die wirklich zielführende Sichtweise. Da ist es viel wichtiger, die Perspektive meiner zukünftigen Kund:innen einzunehmen. Diesen Gegensatz zu erkennen, zu verstehen und zu berücksichtigen war eine wichtige Lernerfahrung in der Anfangsphase meiner Selbstständigkeit.
Hast du dir dazu auch schon Gedanken gemacht? Welche Ziele, Wünsche und Bedürfnisse haben deine Kund:innen? Wobei kannst du sie unterstützen oder begleiten? Welches ihrer Probleme kannst du mit deinem Angebot lösen? So nimmst du den Standpunkt deiner potenziellen Kundschaft ein.
Also ging ich wieder an die Arbeit, denn meine Webseite war durchweg aus der Ich-Perspektive verfasst. Dort waren Sätze zu lesen wie „Ich biete …“, „Mein Angebot umfasst …“ oder „In meinem Training vermittle ich Input zu …“. Den Mehrwert für potenzielle Kund:innen konnten die interessierten Betrachter:innen nicht herauslesen. Und so lässt sich natürlich keine Kundschaft gewinnen.
Deshalb habe ich mir viele Gedanken über den Nutzen meines Angebots für die potenziellen Kund:innen gemacht. Das war nicht nur gut für die Formulierungen auf der Webseite, sondern hat natürlich auch mein Portfolio geschärft und die einzelnen Produkte deutlich optimiert.
Diese Weiterentwicklung meiner Geschäftsstrategie habe ich erfreulicherweise nicht alleine bewältigen müssen. Mit ganz wunderbaren Sparringspartnerinnen, darunter April Kattner, Daniela Ludwig, Irina Plöchinger, Lea Böhm, Ute Voormanns-Wolters und Heike Dahlmann, habe ich in vielen Meetings an diesen Themen gearbeitet. Die Ansichten von anderen, das Feedback von außen und die vielen Ideen und Impulse meiner Freund:innen, Kolleg:innen und Expert:innen haben mir Schritt für Schritt weitergeholfen. Dabei ist nicht nur der Austausch wichtig, sondern auch, dass meine Gesprächspartner:innen oft die richtigen Fragen gestellt haben und so in die Rolle eines Coaches geschlüpft sind. Durch ihre Fragen musste ich eine Antwort formulieren und präzisieren und konnte so die wabernden Gedanken in meinem Kopf sortieren und ausrichten.
Wie sieht deine Vorgehensweise aus? Hast du auch hilfreiche Menschen an deiner Seite, an die du dich mit deinen Fragen wenden kannst? Suchst du womöglich noch nach den richtigen Ansprechpersonen und den passenden Entwicklungsangeboten, so dass du deinen Weg zielgerichtet fortsetzen kannst? Mit hilfreichen Partner:innen an deiner Seite kannst effizienter und zügiger vorankommen und dadurch Zeit, Geld und andere wichtige Ressourcen schonen.
Mein persönliches Fazit aus dieser Lernreise? Einerseits ist es beim Start in die Selbstständigkeit essentiell, sich detaillierte Gedanken über die Schnittmenge des eigenen Angebots mit dem Bedarf der Zielgruppe zu machen und die angestrebte Nische am Markt möglichst spezifisch zu erarbeiten. Und andererseits ist die Unterstützung durch ein Netzwerk oder professionelle Berater:innen eine große Hilfe, um sich nicht in den eigenen Gedanken zu verlieren, sondern zusätzliche Betrachtungsweisen und wertvolles Wissen von Expert:innen einzubeziehen.
Gern können wir uns das Portfolio von let’s start-up gemeinsam anschauen und besprechen, welche Begleitung du bei deiner Lernreise brauchst und wie du von meinen Erfahrungen profitieren kannst. Ich freue mich, wenn du dich für ein unverbindliches und kostenloses Beratungsgespräch bei mir meldest.